Selbstmanagement

Können Sie sich noch an die Hochblüte des "Zeitmanagements" erinnern? An die mehr oder weniger dicken "Zeitplanbücher", in die mit mehr oder weniger Akribie alles eingetragen wurde was irgendwie Zeit zu verbrauchen schien? Um die Zeitplanbücher ist es ziemlich ruhig geworden, vielleicht aber auch nur deswegen, weil sie mittlerweile durch elektronische Medien wie Smartphones, Tablet-PC's etc. ersetzt wurden. Hat sich deswegen aber auch unser Umgang mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit geändert? Sind wir, seit es elektronische Kalender gibt, bessere "Zeitmanager" geworden?
Sicher, einige Vorgänge bei der Erstellung und Abarbeitung von Kalendereinträgen sind einfacher geworden. Die Festlegung einer gemeinsamen Teambesprechung treibt keine Assistentin mehr in den Wahnsinn (zumindest nicht, wenn die elektronischen Kalender ordentlich gewartet werden). Verschiedene Erinnerungsfunktionen sorgen dafür, dass nichts vergessen wird, Ablagesysteme im Hintergrund erleichtern das Wiederauffinden von Informationen, e-Mails, etc.


Aber ist die Gestaltung unseres (Arbeits-)Tages weniger anspruchsvoll geworden?
Man gewinnt den Eindruck, dass die immer höher werdende Arbeitsbelastung (weniger Arbeitskräfte für mehr Arbeit), die Zunahme an Komplexität (Firmenstrukturen, Außenwelt) und das höhere Tempo (Wandel, Konkurrenzdruck) für die in dieser Arbeitsumwelt arbeitenden Menschen nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Die Planung und der Einsatz der eigenen persönlichen Energie müssen wie schon immer und vielleicht sogar heute noch mehr aktiv in die Hand genommen werden, damit man nicht im Hamsterrad endet.

 

Selbstmanagement ist nicht in erster Linie eine Frage der Medien. Ob Papierkalender, Smart-Phone oder vielleicht sogar noch eines der alten Zeitplanbücher, das ist nicht der entscheidende Punkt. Es geht um die Haltungen und Zugänge zu diesem Thema und auch um Methoden. Diese sind seit langem bekannt und auch die modernen Medien haben daran kaum etwas geändert. Es geht um Selbst-Reflexion, Bewusstmachung von eigenen (manchmal ungünstigen) Gewohnheiten, um eine der Situation angepasste Prioritätensetzung, um angemessene Zielsetzungen, um Planung dort wo etwas planbar ist, um die Erkenntnis, dass auch bei bestem Willen nicht alles machbar ist. Es geht darum, die Kontrolle über sich selbst und seine Zeit wieder zu gewinnen. Es geht um den Sprung raus aus dem Hamsterrad! Von "Es arbeitet mich" zu "Ich arbeite"!


Dauer: 2 Tage